Leistungsspange

Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) soll Prüfstein und zugleich eine Auszeichnung für junge Menschen sein und stellt eine der höchsten, bundesweit einheitlichen Prüfungen auf hohem Niveau dar, welcher sich Jugendfeuerwehrmitglieder in der Gemeinschaft der taktischen Einheit einer Löschgruppe unterziehen können.
Alle 9 Jugendfeuerwehrmitglieder (1 Gruppe) muss im Alter von 15-18 Jahren und mindestens 1 Jahr Mitglied der Jugendfeuerwehr sein.
Alle Disziplinen werden von Wertungsrichtern und dem Leistungsspangenabnahmeberechtigen der Deutschen Jugendfeuerwehr bewertet. In jeder Disziplin werden zusätzlich Punkte für den Gesamteindruck vergeben. Hier geht die gute persönliche Haltung sowie das geordnete und geschlossene Auftreten ein.

Grundsätze
Sinn und Zweck:

Die Leistungsspangenabnahme soll der Höhepunkt am Ende der Jugendfeuerwehrzeit sein.

Beschreibung:
Die Gruppen treten mit Ausnahme der sportlichen Disziplinen im Übungsanzug der DJF an.
Nur ein nicht bestandener Übungsteil (Nullwertung), der wiederholt werden kann, darf gemäß den Bedingungen einmal wiederholt werden.

Schnelligkeitsübung
Sinn:

Die Schnelligkeitsübung stellt die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke dar. Weil es sich um eine Übung der Jugendfeuerwehr handelt, werden anstatt von B-Druckschläuchen (Kuppeln mit zwei Personen) C-Druckschläuche verwendet.

Beschreibung:
Die Gruppe tritt im Übungsanzug der DJF mit DJF-Helm und Schutzhandschuhen gemäß UVV an. Die Bewerbergruppe trägt Brusttücher mit Nummern 1 - 8. Der Gruppenführer trägt kein Brusttuch. Die acht Gruppenmitglieder nehmen vor Beginn der Übung links bzw. rechts der Festkupplung an der Startlinie jeweils hinter den einheitlich liegenden oder aufrecht stehenden C-Druckschläuchen Aufstellung. Die Gruppe steht in Reihenfolge der Nummerierung. Der Gruppenführer steht rechts oder links davon.
Der Gruppenführer gibt das Startkommando „Auf die Plätze - fertig - los!“. Er zieht bei Bedarf die C-Druckschläuche gerade und meldet, nachdem die Gruppe hinter der Ziellinie in einer Reihe in beliebiger Reihenfolge Aufstellung genommen hat, mit „Fertig!“ und Handzeichen das Übungsende. Jedes weitere Gruppenmitglied verlegt seinen C-Druckschlauch, kuppelt an beiden Enden mit seinem Vorgänger bzw. Nachfolger und unterstützt bei Bedarf den Gruppenführer beim Geradeziehen der Schlauchleitung.
Der 1. C-Druckschlauch ist vom Gruppenführer oder von dem Gruppenmitglied, das ihn verlegt hat, an die Festkupplung anzukuppeln.
Bei einer Nullwertung kann diese Disziplin erst nach der Absolvierung aller übrigen Disziplinen wiederholt werden, sofern 10 Gesamtpunkte einschließlich Gesamteindruck erreicht wurden.

Nullwertungen:

  • Zeitüberschreitung
  • Offenes Kupplungspaar
  • Verdrehung innerhalb eines Schlauches (siehe Skizze)
  • Ein Gruppenmitglied hat nicht mit seinem Vorgänger bzw. Nachfolger (lfd. Nummerierung) gekuppelt.

Tipp:
Die einzelnen C-Druckschläuche sollten schon beim Ausrollen und Kuppeln möglichst verdrehungsfrei und gerade verlegt werden. Dadurch erspart man sich anschließend das entsprechende Ausrichten.

Kugelstoßen
Sinn:

Ziel des Kugelstoßens ist, die Körperstärke und -gewandtheit der Jugendlichen zu trainieren.

Beschreibung:
Die Methode des Kugelstoßens (Bahn oder Kugelstoßring) wird rechtzeitig vom Veranstalter mitgeteilt. Die Bewerbergruppe tritt in Sportkleidung an und trägt Brusttücher mit Nummern 1 - 9. Sie stellt sich in einer Reihe entsprechend der Nummerierung ca. 5 m hinter der Startlinie auf. Das erste Gruppenmitglied geht nach der Startfreigabe durch den Wertungsrichter zur Startlinie und stößt die Kugel mit max. zwei Schritten Anlauf in Richtung Ziellinie. Danach tritt er in Höhe der Startlinie nach links bzw. rechts aus der Bahn und wartet dort bis die übrigen Gruppenmitglieder nach Übungsende zur Startlinie zurückgehen.
Der Wertungsrichter legt die Markierungsleiste auf den Auftreffpunkt der Kugel. Die weiteren Gruppenmitglieder holen sich die Kugel und handeln entsprechend der Vorgänger. Die an der Start- bzw. Abstoßlinie liegende Markierungsleiste darf nicht verschoben, be- oder übertreten werden, solange die Kugel noch in der Luft ist. Ansonsten ist dieser Stoß ungültig. In diesem Fall stößt das nächste Gruppenmitglied von der gleichen Abstoßlinie.
Wird die Kugel aus der Bahn gestoßen, wird die Leiste auf der Höhe des Schnittpunktes Flugbahn der Kugel / seitliche Bahnmarkierung in die Mitte der Bahn gelegt. Analog ist beim Stoßen von derselben Startlinie (Kugelstoßring) zu verfahren. Bei einer Nullwertung kann diese Disziplin erst nach der Absolvierung aller übrigen Disziplinen wiederholt werden, sofern 10 Gesamtpunkte einschließlich Gesamteindruck erreicht wurden.

Nullwertung:
Mindestweite nicht erreicht.

Tipp:
Die Technik des Kugelstoßens sollte intensiv geübt werden. Beim Anlauf zu den zwei Schritten etwas hinzugeben, um das Verschieben, Be- oder Übertreten der Markierungsleiste zu verhindern.

Staffellauf
Sinn:

Ziel des Staffellaufs ist, die Schnelligkeit und Ausdauer der Jugendlichen zu trainieren.
Beschreibung:
Die Art der Laufstrecke (400-m-Rundlaufbahn oder Alternativstrecke) wird rechtzeitig vom Veranstalter mitgeteilt. Die Bewerbergruppe tritt in Sportkleidung an und trägt Brusttücher mit Nummern 1 - 9.
Bei einer Nullwertung kann diese Disziplin erst nach der Absolvierung aller übrigen Disziplinen wiederholt werden, sofern 10 Gesamtpunkte einschließlich Gesamteindruck erreicht wurden.

Nullwertungen:

  • Verlassen der Laufbahn durch einen Läufer zur Erreichung eines Vorteils.
  • Zeitüberschreitung.
  • Nicht alle Gruppenmitglieder sind eingesetzt worden.
  • Ein Gruppenmitglied wurde zweimal eingesetzt.
  • Der Staffelstab erreicht nicht die Ziellinie.
  • Dreimaliger Fehlstart.
  • Behinderung eines anderen Läufers.

Tipp:
Bei der Leistungsspangenabnahme sollten zur Verbesserung der Ergebnisse möglichst zwei Gruppen gleichzeitig laufen. Die fließende Staffelstabübergabe sollte trainiert werden.

Löschangriff
Sinn:

Erlernen eines schulungsmäßigen Löschangriffs nach FwDV 4 unter Einhaltung der vorgegebenen Bedingungen ohne Annahme von besonderen Lagen und Ausfall von Kräften.

Beschreibung:
Die Wettbewerbsgruppe tritt an:

  • im DJF-Übungsanzug mit DJF-Ärmelabzeichen,
  • mit DJF-Schutzhelm,
  • in festem Schuhwerk,
  • mit Schutzhandschuhen (entsprechend UVV Feuerwehr) und
  • mit Brusttüchern Taktische Zeichen.

Die Wettbewerbsgruppe hat zügig einen Löschangriff gemäß den nachfolgenden Bedingungen durchzuführen.
Besonderheiten des Löschangriffs:
Das benötigte Gerät, das sich die Gruppe selbständig vorbereitet, befindet sich auf dem Ablageplatz. Die C-Druckschläuche und die CM-Strahlrohre können von einem Truppmitglied gekuppelt bzw. angekuppelt werden. Die Ventile sind bis zum Anschlag zu öffnen und ca. eine 1/2 Umdrehung zurückzudrehen.

Nullwertung:
Es besteht theoretisch nicht die Möglichkeit an einem Strahlrohr Wasser abzugeben.
Der Löschangriff wurde nicht nach der geforderten FwDv vorgetragen.

Fragenbeantwortung
Sinn:

Feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen zu trainieren.

Beschreibung:
Die Gruppe tritt im Übungsanzug der DJF mit DJF-Helm an. Der Helm kann bei der Beantwortung abgelegt werden. Das Wissen der gesamten Bewerbergruppe wird in einem ca. 15-minütigen Gespräch durch den Wertungsrichter mit der Gruppe in einem Raum unter Ausschluss der Öffentlichkeit ermittelt.
Das Wissen soll das Grundwissen aus den geforderten Gebieten umfassen. Die Herkunft und die örtlichen Gegebenheiten der Feuerwehr, von der die Bewerbergruppe kommt, sollten berücksichtigt werden. Fragenkataloge oder ähnliches haben hier keine Berechtigung.

Nullwertung:
Die Fragen konnten von der Bewerbergruppe nicht ausreichend beantwortet werden.

Gesamteindruck
Sinn:

Gute persönliche Haltung sowie geordnetes und geschlossenes Auftreten sollen erlernt werden.

Beschreibung:
Es wird hier nicht die Leistung, sondern das Verhalten der Gruppe während der Übungen durch den jeweiligen Wertungsrichter bewertet.
Kriterien zur Beurteilung des Gesamteindruckes können sein:
Wie geht die Gruppe miteinander um?
Wie steht und verhält sich die Gruppe beim Antreten?
Wie meldet sich der Gruppenführer beim Übungsleiter?
Wie verhalten sich die einzelnen Gruppenmitglieder untereinander?
Wie verhält sich die Gruppe während der Übung?

Die vollständigen Abnahmerichtlinien kann man auf der Homepage der Deutschen Jugendfeuerwehr nachlesen.