Bundeswettbewerb

Der Bundeswettwerb ist ein Wettkampf, der von der Deutschen Jugendfeuerwehr veranstaltet wird. Dieser Wettkampf soll den feuerwehrtechnischen Anteil in der Jugendfeuerwehr fördern. Der Bundeswettbewerb soll nicht als Vorbereitung zum aktiven Feuerwehrdienst angesehen werden, sondern als Ansporn sich als gut funktionierende Jugendgruppe mit viel Spaß an der Jugendfeuerwehr präsentieren zu können. Mit Hilfe dieses Wettbewerbs kann man das in den Jugendfeuerwehrübungen erlernte unter Beweis stellen und gegen andere Jugendmannschaften antreten.
Der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr orientiert sich an den gültigen Feuerwehr Dienstvorschriften sowie Unfallverhütungsvorschriften.
In einer praktischen Angriffsübung werden drei Rohre im Außenangriff vorgenommen. Die drei Rohre müssen über und durch verschiedene Hindernisse vorgenommen werden. Alle 2 Jahre wird die Übungsanforderung geändert, das bedeutet, alle 2 Jahre im Wechsel muss entweder eine Übung nach „Wasserentnahme offenes Gewässer“ oder „Wasserentnahme Unterflurhydrant“ praktiziert werden.
Er ist ein Wettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr, der alle 2 Jahre auf Bundesebene und jährlich auf Landes- und Kreisebene ausgeführt und von der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgetragen wird. Die teilnehmenden Jugendfeuerwehr-Gruppen müssen zunächst beim Kreiswettbewerb antreten und können sich dort für die jeweils nächst höhere Ebene qualifizieren.

Wie gestaltet sich der Tag des Bundeswettbewerbes?
Der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr besteht aus zwei Teilen. Diese werden in einen A und einen B Teil unterteilt. Der A-teil gestaltet sich praktisch in einer an die Feuerwehr Dienstvorschrift 3 angelehnten Löschübung. Der B-Teil gestaltet sich sportlich in einem 400-Meter-Staffellauf. Bei diesem Staffellauf bekommt jedes Wettkampfmitglied eine bestimmte zu erfüllende Aufgabe, z.B. Staffelholz überbringen, überqueren eines Balkens, wickeln eines Schlauches.
Jede Mannschaft besteht aus einer feuerwehrtechnischen Gruppe (9 Jugendfeuerwehrmitglieder) sowie einem Ersatzteilnehmer. Der Ersatzteilnehmer darf eingesetzt werden, wenn ein Mitglied der Gruppe erkrankt, sich beim Wettbewerb verletzt oder aus anderen wichtigen Gründen ausfällt.

Wer darf am Bundeswettbewerb teilnehmen?
Die Teilnehmer an diesem Wettbewerb müssen am Abnahmetag das zehnte Lebensjahr vollendet haben und Mitglied der deutschen Jugendfeuerwehr sein. Erreicht ein Feuerwehranwärter das 18. Lebensjahr, so darf er in diesem Jahr zum letzten Mal teilnehmen. Umso Jünger die am Wettkampf teilnehmenden Jugendfeuerwehrmitglieder der Mannschaft sind, desto positiver wirkt es sich auf das Durchschnittsalter aus. Das Durchschnittsalter wird nicht anhand des tatsächlichen Alters berechnet, sondern anhand des Geburtsjahrganges. Dieses Durchschnittsalter ist für die Sollzeitberechnung des B-Teils notwendig. Dieser Vorgang ist von Nöten, damit die Jüngeren genauso gleichberechtigt sind sich zu qualifizieren wie eine Gruppe mit nur 18 Jährigen erfahrenen Feuerwehranwärtern.

Der A-Teil
Folgende Kleidung ist bei dem A-Teil zu tragen: Übungsanzug, Schutzhelm, Schutzhandschuhe nach DJF-Bekleidungsrichtlinie sowie festes Schuhwerk und Brusttücher mit Taktischen Zeichen.

Beim A-Teil sollen die Jugendfeuerwehrleute einen Löschangriff ohne Bereitstellung als Trockenübung durchführen. Die Wasserentnahmestelle wird alle 2 Jahre zwischen Offenes Gewässer und Unterflurhydrant gewechselt. Sie wird jährlich im "Lauffeuer" (Zeitschrift der Deutschen Jugendfeuerwehr Ausgabe Januar) veröffentlicht. Je nachdem, welche Wasserentnahmestelle bei einem Wettbewerb benutzt werden soll, verändert sich das Zeitlimit, das die JFM einhalten müssen von sechs Minuten (Hydrant) auf sieben Minuten (Gewässer). Sollte die Gruppe schneller sein, erzielt sie dadurch keinen Punktgewinn. Sollte sie jedoch langsamer sein, bekommt sie für jede Sekunde einen Punkt abgezogen. Die Gruppe hat von Anfang an 1000 Punkte, von denen dann die entsprechende Punktzahl abgezogen werden würde. Außerdem werden ggf. Punkte abgezogen, wenn die Gruppe Fehler bei der Durchführung der Wettbewerbsübung macht. Zum A-Teil gehört aber auch noch ein Zeittakt, in dem es darum geht folgende vier Knoten und Stiche so schnell wie möglich, korrekt zu binden.

  • Kreuzknoten,
  • Mastwurf,
  • Zimmermannstich,
  • Schotenstich.

Für jede Sekunde, die die Gruppe dafür benötigt, bekommt sie ebenfalls einen Punkt abgezogen. Zusätzlich fließt noch eine Bewertung des Verhaltens der einzelnen Teilnehmer in die Gesamtbewertung mit ein.

Die Zeitnahme für die Gesamtzeit beginnt mit der letzten Silbe des Wortes „verlegen“ des Gruppenführerbefehles für den Angriffstrupp und endet mit der letzten Silbe des Wortes "beendet" aus der Meldung des Gruppenführers an den Bahnleiter. Die Zeitnahme erfolgt in Minuten und Sekunden.

Für den Zeitraum vom Befehl des Gruppenführers „Angriffstrupp und Wassertrupp Knoten und Stiche anlegen“ bis zur Meldung des Gruppenführers „Übung beendet“ erfolgt eine Zeitnahme. Sie beginnt mit der letzten Silbe des Wortes „anlegen“ und endet mit der letzten Silbe des Wortes „beendet“. Die Zeitnahme erfolgt in Sekunden.

Die Sekunden werden kaufmännisch auf und abgerundet.

Der B-Teil
Folgende Kleidung ist bei dem A-Teil zu tragen: Übungsanzug, Schutzhelm, Schutzhandschuhen nach DJF-Bekleidungsrichtlinie sowie Sportschuhe (Spikes und Stollenschuhe sind nicht zugelassen) und Brusttüchern mit Nummern 1 bis 9. Des Weiteren muss der Läufer 5 zusätzlich noch einen Schmalgurt mit Zweidornschnalle tragen.

Beim B-Teil muss die Gruppe einen 400m-Staffellauf mit einigen Hindernissen absolvieren. Da es hier im Gegensatz zum A-Teil darum geht, die Übung so schnell wie möglich zu absolvieren, ist dies häufig der entscheidende Wettbewerbsteil.

Abschnitt 1 (50 m)
Läufer 1 läuft nach dem Startzeichen mit dem Staffelstab von der Startlinie zu Läufer 2 und übergibt den Staffelstab.

Abschnitt 2 (50 m)
Läufer 2 übernimmt von Läufer 1 den Staffelstab, durchläuft Abschnitt 2 und übergibt den Staffelstab an Läufer 3.

Abschnitt 3 (40 m)
Läufer 3 übernimmt von Läufer 2 den Staffelstab und läuft bis zum Anfang des ausgerollten C-Druckschlauches, rollt den C-Druckschlauch einfach auf, legt diesen ordnungsgemäß (Kupplung am Schlauch) vor der Wechselmarkierung in seinem Abschnitt in der Bahn ab, begibt sich zu Läufer 4 und übergibt diesem den Staffelstab.

Abschnitt 4 (40 m)
Läufer 4 übernimmt den Staffelstab von Läufer 3, überläuft das Laufbrett (jeder Fuß betritt das Brett mindestens einmal) und legt den Staffelstab auf die abgelegten Schutzhandschuhe von Läufer 5.

Abschnitt 5 (40 m)
Läufer 5 liegt bewegungslos mit dem Rücken auf der Krankentrage, mit dem Kopf zum Ziel. Beide Schulterblätter müssen auf der Krankentrage aufliegen. Links neben ihm, liegen der vollständig geöffnete Schmalgurt mit Zweidornschnalle, der DJF-Schutzhelm und die Schutzhandschuhe. Die Handschuhe müssen flach auf dem Boden und der Helm mit der offenen Seite nach unten liegen.
Nachdem Läufer 4 den Staffelstab auf den Schutzhandschuhen abgelegt hat, legt Läufer 5 seine Schutzausrüstung, vollständig an. Er durchläuft Abschnitt 5 und übergibt den Staffelstab an Läufer 6.

Abschnitt 6 (50 m)
Läufer 6 übernimmt den Staffelstab von Läufer 5, durchläuft Abschnitt 6 und übergibt den Staffelstab an Läufer 7.

Abschnitt 7 (40 m)
Läufer 7 übernimmt den Staffelstab von Läufer 6 und durchläuft den Abschnitt 7. Am Ende des Abschnittes 7 übergibt er den Staffelstab an Läufer 8, nimmt die Kupplung des C-Druckschlauches auf und kuppelt ohne überzugreifen mit Läufer 8 das CM-Strahlrohr an. Anschließend hält er den C-Druckschlauch und das CM-Strahlrohr hoch, damit Läufer 8 den Doppelten Ankerstich am Strahlrohr mit Halbschlag ausführen kann. Beim Binden der Knoten kann Läufer 7 das CM-Strahlrohr anfassen. Das Übertreten der 310-m Abschnittsmarkierung wird nicht als Fehler gewertet.

Abschnitt 8 (50 m)
Läufer 8 übernimmt von Läufer 7 den Staffelstab und nimmt anschließend das CM-Strahlrohr auf. Nach dem Läufer 7 die Kupplung des C-Druckschlauches aufgenommen hat, kuppelt Läufer 8 ohne über zugreifen das CM-Strahlrohr an. Läufer 8 darf den Leinenbeutel einschließlich Feuerwehrleine erst nach dem Kuppeln mit Läufer 7 anfassen. Er führt den Doppelten Ankerstich und halben Schlag am Strahlrohr so aus, dass sich der Leinenbeutel am Schlauch befindet. Das Übertreten der 310-m-Abschnittsmarkierung wird nicht als Fehler gewertet. Nach dem Durchlaufen des Abschnittes 8 übergibt er den Staffelstab an Läufer 9.

Abschnitt 9 (40 m)
Läufer 9 übernimmt von Läufer 8 den Staffelstab und läuft zur 392-m-Markierung. Er nimmt den Leinenbeutel mit Feuerwehrleine auf, hält das Ende der Feuerwehrleine fest und wirft den Leinenbeutel mit Feuerwehrleine zwischen den zwei an der Laufbahn aufgestellten Stangen hindurch über die Ziellinie. Anschließend legt er die Feuerwehrleine so ab, dass der Leinenanfang vor der 392-m-Markierung liegt. Danach läuft er mit dem Staffelstab über die Ziellinie.

Die Zeitnahme erfolgt nach dem Startzeichen "Auf die Plätze - fertig - los!" für den Läufer 1 bis zum Überschreiten der Ziellinie durch Läufer 9.
Die Zeitnahme erfolgt in Minuten und Sekunden.
Die Sekunden werden kaufmännisch gerundet.

Bei der Bewertung des B-Teils erhält die Gruppe 400 Punkte: Überschreitet die Gruppe die individuelle Sollzeit, so wird für jede Sekunde der Überschreitung ein Punkt abgezogen. Anders als beim A-Teil wird bei Unterschreitung der Sollzeit für jede Sekunde ein Punkt zur Vorgabepunktzahl hinzuaddiert. Von dieser Punktzahl werden evtl. noch Fehlerpunkte abgezogen. Wie beim A-Teil erfolgt auch hier die Bewertung des Gesamteindrucks durch jeden Wertungsrichter.

Eindruck
Bewertet wird das Verhalten beim Wettbewerb. Die Wertungsrichter vergeben die Schulnoten 1, 3 oder 5 für die verschiedenen Gruppen. Der Durchschnitt der Benotungen (aus A- und B-Teil) wird von der Gesamtpunktzahl abgezogen.

Platzierung und Preise
Die beiden erreichten Punktzahlen abzüglich der Punktzahl des Gesamteindrucks werden zum Schluss zusammenaddiert und ergeben das Gesamtergebnis. Wenn zwei Gruppen die gleiche Punktzahl erreichen, entscheidet die Fehlerpunktzahl aus dem A-Teil. Als Preise werden in der Regel Pokale verwendet, die häufig von Unternehmen oder Politikern gestiftet werden. Es gibt verschiedene Ebenen des Wettbewerbs. In Landkreisen mit vielen Teilnehmergruppen ist es sinnvoll Vorentscheide durchzuführen bei dem die Bestplatzierten am Kreisentscheid teilnehmen dürfen. Die Sieger des Kreisentscheides dürfen beim Landesentscheid antreten. Im Landesentscheid qualifizieren sich der erste und zweite Platz für den Bundesentscheid, der alle zwei Jahre durchgeführt wird.