#33 Vorsicht Glosse – Aus dem Leben des Louis Löschnix

1000 Jahre Vollmarshausen. Also manchmal fühle ich mich in meinem Alter, als hätte ich mindestens die Hälfte davon miterlebt. Aber in diesem Jahr, das ist schon toll, was da so alles gemacht wird. Da können wir den Organisatoren glaube ich allen mal ganz herzlich danken!

Wenn ich da an das Feierwochenende auf dem Festplatz denke, da waren wir als Feuerwehr ja jeden Tag mit einer kleinen Einsatzbereitschaft und unserem Einsatzleitwagen vor Ort. Und da war keiner böse darum, dass wir nicht zum Einsatz kamen, sondern einfach fürs Sicherheitsgefühl anwesend waren. Und um kuriose, zumeist promillehaltige Geschichten zu erleben. Wenn dann jemand dem flüssigen Geist so zugesagt hat, dass er zu Viva Colonia einen Baum bewässern will, aber vergisst die Hose vorher aufzumachen, dann hat er offensichtlich alles gegeben.

Und der Festzug am Sonntag, das war auch was. Ich hatte mich da unerkannt, quasi inkognito, unter die Feuerwehrsenioren geschlichen und habe den Umzug und die vielen Zuschauer im Ort von der Alten Löschkutsche aus verfolgt. Mein Kumpel vom Angriffstrupp war zusammen mit dem Maschinisten aus dem Anhänger der Einsatzabteilung und der Jugendfeuerwehr. Die haben ordentlich Kamelle geworfen und dem ein oder anderen Zuschauer eine Abkühlung mit der Kübelspritze verpasst. Die hatten, wie wir und ich glaube ziemlich alle Teilnehmer und Zuschauer des Zuges ordentlich Spaß. Und ich echt mal nichts zu meckern… :-D

Und unser eloquenter Zugführer, der ist mit dem ELW und der restlichen Besatzung des Löschzuges hinter dem Umzug hergefahren. Also nachdem sie einmal für Aufsehen gesorgt hatten, weil Sie, so dachten viele, die Reihenfolge des Festzuges durcheinanderwürfeln wollten. Eigentlich mussten Sie nur einmal durch, weil eine Einsatzlage im benachbarten Ortsteil nach der Feuerwehr verlangte. Aber bis der Festzug in Schrittgeschwindigkeit die Ortsmitte passiert hatte, konnten die Jungs und Mädels wieder Aufschließen und für einen sicheren Abschluss sorgen.

Eine ganz schöne Veranstaltung war auch die lange Tafel vor 2 Wochen, die von Vollmarshausen 1000 organisiert wurde und auf unserer Durchgangsstraße für einen autofreien Sonntag sorgte. 1000 Meter Tische und Bänke von der Untermühle bis zur Obermühle. Mit Pavillons, Sonnenschirmen, Grill oder kaltem Buffet, unserem Baddschengold an jedem Tisch und ganz viel Zeit für noch mehr Geschnuddel mit Nachbarn, Freunden oder schon ewig nicht getroffenen Bekannten machten eine gelungene Veranstaltung aus diesem Sonntag. Und das schönste daran für einen Feuerwehrmann wie mich: Ein Sicherheitskonzept, welches funktionierte. Eine freie Fahrspur als Rettungsweg, quasi unsere Rettungsgasse (ja, die hat funktioniert, ganz ohne Meckern), die den gesamten Tag für den Traktor der Musiker und vor allem für all die spielenden Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Roller oder dem Trettraktor nutzbar war und von keinem Löschfahrzeug passiert werden musste. Sonnig, gesellig, rundum gelungen und einsatzfrei. Ein nahezu perfekter Sonntag!

Das war’s für heute von mir. Aber gewöhnt euch nicht zu sehr an den Jubel-Trubel-Heiterkeit-Louis. Bald finde ich ahler Mährsack bestimmt wieder was oder wen der ein paar Zeilen wert ist…