#35 Vorsicht Glosse - Aus dem Leben des Louis Löschnix

Hallo, heute mal ohne Händeschütteln, wegen der Hygiene. Und weil ich beim Schreiben unter einem Mund-Nasen-Schutz schwitze, kann es auch sein, dass sie mich etwas schlechter verstehen, als sonst.

Ich habe mich lange nicht gemeldet, das ist wahr. Aber nicht, weil ich keine Lust hatte oder in Quarantäne war oder so, sondern einfach, weil die Kontaktbeschränkungen von dem Covid-19 Gedöns auch die Feuerwehr treffen und es kaum was zu meckern oder zu berichten gab. Weil, wenn ich den Maschinisten oder unseren Chef nicht in der Feuerwehr treffe, dann erfahre ich ja auch kaum was.
Und nach Einsätzen sind alle ruckizucki wieder weg. Da fehlen auch die sozialen Kontakte und Gespräche.
Aber im Einsatz durften wir schon so manches erleben und erklären. Wenn zum Beispiel die meisten Einsatzkräfte eine FFP-2-Schutzmaske tragen, aber dann mein Kumpel vom Angriffstrupp und sein Truppmann ohne darum rennen, dann sind die nicht unbedingt ignorant, sondern wissen einfach, dass das unter der Atemschutzmaske nicht passt.

Oder wenn vier Einsatzkräfte, wie es der Bürger nannte, "dumm hinterm Auto rumstehen", dann machen die das, weil dort die Themen Belüftung und Abstand besser einzuhalten sind, als in der Fahrzeugkabine sitzend. Und sobald der Einheitsführer erkundet hat, folgen meist eh Aufträge, die für Bewegung sorgen. Hat der Bürger dann auch verstanden.

Auch fahren wir nur noch in Staffelbesatzung zum Einsatz, selbst wenn dann in manchen Löschfahrzeugen drei Plätze frei bleiben. Das ist auch so ein Abstands-Ding. Jetzt muss man sich hinten in unserem LF 8/6 sogar festhalten, wo das sonst zu siebt doch wie eine Presspassung bombenfest sitzt - ganz ungewohnt!

Da ist Feuerwehr schon wirklich ne andere Sache, als sonst. Wir sind natürlich trotzdem immer da, wenn's denn "brennt" und auch sonst, nur eben nicht zu Übungen und technischen Diensten. Die holen wir dann nach, wenn hoffentlich bald Lockerungen dazu in Sicht sind und wir alle gesund geblieben sind. Dann kann ich auch wieder mehr von unserem eloquenten Zugführer und dem Jugendwart und unserem Maschinisten berichten. Interessiert mich ja selber, was die so erzählen aus dieser verrückten Zeit.

Nun denn, dann mal Tschüss und Ciao und vor allem, wie es sich 2020 etabliert hat, "bleibt gesund"!

Euer Louis, maskiert, auf Abstand und trotzdem stets frohen Mutes, ein klein wenig grummelig und voller herzerweichender Ironie.