#34 Vorsicht Glosse - Aus dem Leben des Louis Löschnix

Letzte Woche habe ich doch im Gesichtsbuch einen Beitrag von kassel.de gelesen. Da schrieben deren Redakteure über die Probleme, mit denen ein Fahrer, z.B. im Rettungsdienst heutzutage zu kämpfen hat. Hausnummern. Die sind nämlich mittlerweile teilweise schwieriger zu finden, als anständige Nachbarn oder ein kostenloser, freier Parkplatz in der Innenstadt. Genauso geht es aber auch unserem Maschinisten, wenn wir mit dem Tanklöschfahrzeug mal nicht schon von dunklen Rauchschwaden oder fahruntauglichen PKWs über den Einsatzort bildlich informiert werden, sondern einfach eine unscheinbare Wohnung suchen. Im Stadtgebiet Kassel hat es die Feuerwehr natürlich noch einmal schwerer, als wir im Landkreis, wenn die Kameraden der Berufsfeuerwehr einen Einsatzort in einer Wohnung eines sechsstöckigen Gebäudes suchen. Uns kommt da meist ein Haus mit ein paar Stockwerken weniger bei der Suche zu Gute und meistens haben wir Glück und der Rettungsdienst hat schon vor uns gesucht und weist uns mit dem weiß-orangenen Kastenwagen vor der Haustür den Weg.

 

Das Problem durch fehlende oder kaum sichtbare Hausnummern ist der Faktor Zeit. Und der ist bei vielen Notfällen der wichtigste Faktor, wenn man Helfen will.

Die Hausnummer muss ja nicht so groß wie die Haustür an der Wand prangen, aber sie sollte das Klingelschild in der Größe doch deutlich übertrumpfen. Und sie sollte von der Straße aus zu sehen sein und nicht am, hinter dem Haus liegenden, Eingang den Putz schmücken oder an der, 10 Meter im Hof zurückgesetzten, Garage prangen.

Nicht so gut ist auch die Idee, sich auf den Nachbarn zu verlassen. Hier wäre der, etwas egoistische Spruch: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht“ mal positiv zutreffend, wenn dann an jedem Haus die Nummer erkennbar wäre.

Vor einigen Jahren haben wir sogar mal eine ganze Straße gesucht. Und das, wo man bei „nur“ etwas über 300 Straßen unserer Gemeinde doch nahezu alles zu kennen glaubte… Der Schlüssel lag im Neubaugebiet. In einer Straße, die bis dahin weder in den Karten der großen kalifornischen Suchmaschine verzeichnet war, noch durch Schilder ausgewiesen. Über Hausnummern brauchen wir da an den Rohbauten gar nicht sprechen, aber sobald schicker Putz die Fassade schmückt, bitten wir, auch im Sinne von den Briefträgern und wahrscheinlich auch erstmal ihren Freunden und Bekannten, um gut sichtbare Hausnummern, damit wir zügig zu Ihnen finden, wenn es mal nötig werden sollte.