#31 Vorsicht Glosse - Aus dem Leben des Louis Löschnix

Hello and G'Day und Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich war länger unterwegs in der Welt. Also genau gesagt, war ich bei den Aussies. Ja, das ist schon richtig geschrieben so, ich war nämlich in Australien und nicht in Sachsen oder so. Da läuft ja so einiges anders, ist ja auch am anderen Ende der Welt. Also auch feuerwehrtechnisch sind die ein bisschen anders drauf, als wir hier.
Da hört man nicht das bekannte Tatü-Tata, wenn ein Einsatzfahrzeug im Anmarsch ist, sondern eher so ein jüüüüüüüüüp-yell-yell-yell, in ganz greller Ausführung als Alarmsignal. Das kennt man ja aus dem Fernsehen, meistens bei den Amerikanern. Aber glücklicherweise sind die Australier feuerwehrtaktisch deutlich europäischer eingestellt. Also die arbeiten da schon eher mit dem Köpfchen, als viele der heroisch verherrlichten Trump-Wähler über dem großen Teich in der anderen Richtung. In Australien ziehen die nämlich zur Atemschutzflasche auch die Maske auf, wenn es verraucht ist. Und die löschen auch nicht nach dem amerikanischen Modell, bis das Wasser unten im Keller die gleiche Temperatur hat, wie oben am Strahlrohr, sondern eher europäisch mit dem Ziel, den Schaden gering zu halten. Auch den Schaden, den Wasser anrichten kann.
Aber weil die Australier ja eine sehr englische Vergangenheit haben, sitzen der Einsatzleiter und der Maschinist im Löschfahrzeug beide auf der falsche Seite. Okay, da das Lenkrad auch rechts ist, passt das dann für den Maschinisten ja wieder.
Live habe ich die Kameraden aber auch gesehen. In Brisbane habe ich in einem Hostel übernachtet. Und da sollte an einem Tag die Brandmeldeanlage getestet werden. Ich hab dann noch mit meinem Frauchen gespaßt, dass wir gleich mal australische Feuerwehrleute in Aktion sehen, als man durch die Straßen das Alarmsignal von mehreren Fahrzeugen hören konnte.
Und tatsächlich, potzblitz, standen kurz darauf ein Löschfahrzeug und ein Leiterwagen vor dem Hostel und vier Kameraden am Rezeptionstresen. Weil nämlich der Hausmeister anscheinend den Knopf für die Übertragungseinheit vergessen hat zu drücken, haben die Kameraden mehr von der Übung erfahren, als sie sollten. Und was wirklich schön daran war, dass man da in die gleichen, leicht genervten, fragenden und amüsierten Gesichter blickt, wie bei uns hier Zuhause, wenn Einsatzkräfte aus so einem Grund "umsonst" ausgerückt sind.
Ich war dann auch nochmal bei denen an der Wache, die schon groß und schick war, aber außer dem Jeff hab ich da niemanden angetroffen. Der war der einzige in der Wache, den ich gesehen habe, alle anderen waren unterwegs. Und auch was die Fahrzeuge angeht, stand nur das eine Engine noch in der Halle. Als ich abends mit meinem Frauchen nochmal dort vorbei bin, sah das genauso aus. Also entweder fahren die da verdammt viel in der Stadt herum oder die sind echt ganz schön beschäftigt mit ihrem großen Teleskopmast, der Leiter und dem Unimog, die sonst noch in der Halle geparkt werden.
In Adelaide war unser Hostel sogar direkt gegenüber der Feuerwehrwache. Aber da war alles stockeduster, als ich mal rüber geschaut habe. Ich wollte da nicht weiter stören, man will ja nicht als deutscher Feuerwehr Touri rüberkommen.
Und was habt ihr in der großen weiten Welt bisher mit Feuerwehren so für Erfahrungen gemacht?