#21 Vorsicht Glosse – Aus dem Leben des Louis Löschnix

Also das mit der Beförderung hab ich ja langsam echt abgehakt, deshalb bin ich auch nicht mehr so oft beim Chef. Eigentlich gar nicht so verkehrt, denn da bleibt mir viel mehr Zeit, um beim technischen Dienst mit dem Maschinisten, meinem Kumpel vom Angriffstrupp und dem Jugendwart zu quatschen.

Gestern haben wir unser Gespräch über die lustigen Einsatzsituationen fortgesetzt. Und ich bin wieder mit Bauchweh vom vielen Lachen nach Hause gegangen. 
Oft, also gerade nachts, ist es ja schon lustig, wenn man nur in die Umkleidekabine blickt, wie manche Kameraden da zum Einsatz kommen. Das sind Anblicke die sonst nur Ehemann oder Frau oder die eigenen Kinder kennen, wenn dann der Snoopy-Schlafanzug oder das 20 Jahre alte He-Man oder Turtles T-Shirt als Schlafoutfit mal fix und unfreiwillig präsentiert werden.

Und dann geht es im Löschfahrzeug direkt weiter. Für den Fahrer manchmal eher stressig, für den Rest dann mit amüsiertem Kopfschütteln über das Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer, die offensichtlich beim Thema Wegerecht und Verhalten gegenüber Einsatzfahrzeugen „Kreide holen“ waren. Neulich ist einer mit dem Motorrad vor uns stehen geblieben, um uns vorbei zu lassen. Bis dahin ja ganz gut. Aber das mitten auf der Fahrbahn zu machen war nicht ganz so clever. Und noch weniger die Tatsache, dass das mitten auf der Fahrbahn im Kreisverkehr war. Es war zwar nix großes, nur so ne kleine 125er-Klitsche, aber drüber hinwegfliegen war mit dem 12-Tonner leider nicht möglich. Und da der sich nicht wegbewegen wollte, musste unser Maschinist ganz schön kurbeln, um drum herum weiterfahren zu können. Das ist übrigens auch der Grund, warum der Maschinist bei der Geschichte etwas weniger lacht und mehr kopfschüttelt als wir.
 
Und an der Einsatzstelle ist es dann auch mal reine Situationskomik, wenn die Kollegen von der Polizei für einen Lacher sorgen. Das hat unser Zugführer neulich erlebt, als die sportliche Polizistin den piependen Rauchwarnmelder mit einem Sprung von der Wohnungsdecke holte, weil es ihr leichter fiel, als unserem Zugführer in der wenig sportlich anmutenden Nomex-Bekleidung.
Der Lacher war dann, als beide grinsend aus dem Raum kamen und sie sich nach dem Deckensprung das Hemd wieder in die Hose stecken musste… Da ist das Grinsen der Mehrdeutigkeiten doch glatt auf alle Umstehenden übergesprungen.

Und dann war da an einer Einsatzstelle noch ein Bürgergespräch, das mich herzhaft zum Lachen brachte. Da stand ich nämlich am Einsatzleitwagen, als ein Bürger mich ansprach und mir ein paar Fragen stellte. Da wollte er dann auch wissen, wo wir denn schlafen, weil er bei der Führung am Tag der offenen Tür in unserem neuen Feuerwehrhaus gar keine Schlafräume gesehen habe…? Auf die banale Antwort „Zuhause“ musste er lachen und fragte nochmal, wo wir denn nun wirklich schlafen würden während dem Nachtdienst. Erst eine eingehende Erklärung, dass es sowas in der benachbarten Documenta-Stadt gibt, aber das „Freiwillig“ an unserer Hausfassade bedeutet, dass wir das ehrenamtlich machen und deshalb erst zur Feuerwehr hinfahren, wenn der Melder geht, konnte ihn zum Staunen, Stutzen und Verstehen bringen. Und als er eine Aufzählung der Berufsbilder, die in unserem Team vertreten sind von mir bekam, kam ihm der Gedanke, dass er das dann ja auch machen könnte. Das war dann nicht so lustig wie die vorherigen Geschichten, aber eine gute Erkenntnis. Und wenn wir uns dann mal mittwochs ab 18:30 Uhr bei uns sehen, dann sind jede und jeder Neue bei uns auch herzlich eingeladen, mit uns über Kurioses und Lustiges zu Lachen.