#2 Vorsicht Glosse – Aus dem Leben des Louis Löschnix

Hallo, hier ist nochmal Louis Löschnix von der Freiwilligen Feuerwehr.

Mir ist jetzt wieder die erste Frage eingefallen, die ich letztes Mal vergessen hatte, als ich bei meinem Gemeindebrandinspektor stand. Deshalb bin ich heute nach dem Einsatz halt nochmal zum Chef ins Büro. Der hatte gerade einen Einsatzbericht vom Vortag in der Hand aber mit dem war er wohl schon fertig, weil er mich direkt angeguckt hat und den Bericht weggelegt hat.


Ich hab dem Chef dann gesagt, dass ich wieder weiß, was ich neulich vergessen hatte. Ich wollte nämlich wissen, wann er und die anderen Kameraden, die hier immer als Gerätewarte und Jugendwarte total viel Zeit reinstecken von der Gemeinde Stellen kriegen und dann auch immer für Geld hier in Ruhe arbeiten können. Dann bräuchten Sie ja nicht mehr dahin wo sie sonst arbeiten und hätten ja dann auch mehr Zeit für Zuhause und so. Da lachte der Chef schon wieder. Nicht so wie letztes Mal, aber auch ganz schön laut. Er stand auf und ging mit mir vor die Karte unserer Gemeinde, die an der Wand hängt. Er erzählte mir dann was von wegen „Schau mal Louis, wenn wir unsere drei Nachbargemeinden und den Teil der Stadt bis zur Fulda und noch weiter bis zur Fußgängerzone komplett bei uns eingemeinden würden, dann klappt das.“ Dann bekäme sogar ich ne Stelle hier, denn dann hätten wir über 100.000 Einwohner und somit wäre die Gemeindeverwaltung, also dann natürlich die Stadtverwaltung verpflichtet, eine Berufsfeuerwehr aufzustellen. Aber da das in naher Zukunft ziemlich unwahrscheinlich sei, würde es bleiben wie es ist und alle, wie sie sich hier bei uns in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, würden das auch weiterhin freiwillig machen. 


Ich hab mich dann gefragt, ob das die Bürger denn auch wissen, dass der Chef eigentlich bei einem Autohersteller arbeitet, der Maschinist dafür sorgt, dass täglich die Zeitung da ist und mein Kumpel vom Angriffstrupp Dachdecker ist. Irgendwie ist das ja schon eine tolle, bunte Truppe hier, bei der so ziemlich jeder der hier wohnt mitmachen kann. Dazu müsste er nur zu einem der Termine die im Gemeindeblättchen stehen mal zum Feuerwehrhaus kommen. Weil einen Spind haben wir ja immer frei, egal ob in der Männer- oder der Frauenumkleide. Und eine Feuerwehrjacke ist auch in fast jeder Größe noch da.


Bei dem Gedanken hat mir der Chef komplett zugestimmt und meinte, das soll ich meinen Kumpels so auch mal sagen. Abends dann habe ich gleich mal mit einem gesprochen, der hat immer gesagt „ihr da bei eurer Feuerwehr“. Dem hab ich das dann mal so erklärt wie der Chef mir das gesagt hat. Da war die Kinnlade aber erstmal unten. Und dann waren wir uns einig, dass es ja eher „UNSERE FEUERWEHR“ ist. Also jeder Bürger in unserer Gemeinde sagen darf „MEINE FEUERWEHR“, weil wir das ja für alle machen und auch jeder mitmachen kann. Auch du, werter Leser…

… Fortsetzung folgt …