#18 Vorsicht Glosse – Aus dem Leben des Louis Löschnix

Hallo, hier ist mal wieder der Louis Löschnix von den freiwilligen Brandbekämpfern.

Ich muss euch was erzählen. Da hatte ich letzten Samstag eine Diskussion mit meiner Liebsten, uiuiui. Ich kam vom Einsatz zurück, da ging das los. Eigentlich war das alles ja sogar noch glimpflich, weil das nur eine Türöffnung für den Rettungsdienst war und ich gerade 20 Minuten nach der Alarmierung schon wieder in der Küche saß. Aber mein Frauchen musste dann mal ihre Gedanken zum Timing von dem kleinen Klingelkasten loswerden. So nennt sie meinen Melder immer. Und sie hat auch schon gedroht, den mal in der Regentonne zu versenken, nachdem er nachts geklingelt hatte.
Sie war nämlich etwas genervt, weil das schon der dritte Einsatz diese Woche war, alle zu irgendwie unpassender Zeit. Und dann kam mit der Frage auf mich zu, was denn wäre, wenn der Melder mal wieder beim schicken Sonntagsessen oder während des Geburtstagskaffees losrappelt. Da konnte ich mich noch rauswinden, dass es ja kaum vorkommt und bei wichtigen Terminen eine Ölspur oder so ja auch mal von den Kameraden alleine beseitigt werden kann.
 
Viel lustiger war es da, als ich mich bei der Übung gestern mit den Kameraden über das Thema und diese Problematik zuhause unterhalten habe. Mein Kumpel vom Angriffstrupp konnte da ganz ähnlich berichten, sagt aber auch, dass sein Frauchen meistens im Nachhinein dann doch eher sagt, dass Sie sein Engagement ja gut findet und solange der kleine Mann im Nachbarzimmer nicht wach wird ist das schon in Ordnung. Und auch unser Maschinist konnte da einiges erzählen. Aber am besten war dann unser Zugführer. Der redegewandte, jüngere Bursche, von dem ich schon mal erzählt habe. Der hat dann für den größten Lacher gesorgt – und da hatten wir alle ein Kopfkino und bald Bauchschmerzen vom Lachen. Er hatte nämlich nicht das Problem mit einem anstehenden Essen oder dem wartenden Kuchen, sondern in einer eher privateren Situation schöner Zweisamkeit. Also dann, wenn es schon eher im Kerzenschein an die Nachwuchsarbeit - auch für die Feuerwehr natürlich - geht. Da war seine Freundin dann doch eher etwas böse, als er beim Klingeln des Melders genau zuhörte und erst mit Verstehen der Durchsage, dass es "nur" ein umgestürzter Baum auf der Straße war, der nach der Feuerwehr verlangte, seine Aufmerksamkeit wieder ihr zuwandte. Richtig Stimmung kam dann wohl mit der Aussage, "bei nem Brand hätte ich dich hier liegen lassen und wäre los" ins Schlafzimmer. 
Das konnten wir uns alle dann sehr gut bildlich vorstellen und das sorgte dann wiederum für große Begeisterung unter den Zuhörern.

Und am Ende konnte ich mein Frauchen mit ein paar schönen Pralinen wieder gütig stimmen und auch unser Zugführer hat glaube ich mit einem Strauß Blumen die Gunst seiner Herzdame wieder gewinnen können. Und insgesamt machen wir es ja alle gerne, sonst würde das mit dem Ehrenamt ja nicht funktionieren. Und auch unsere Mädels oder die Männer der Kameradinnen stehen da trotz manchem Genörgele hinter uns. Und dem gebührt auch von mir mal ein dickes fettes DANKESCHÖN!