#3 Vorsicht Glosse – Aus dem Leben des Louis Löschnix

Hallo, hier ist wieder Louis Löschnix von der Freiwilligen Feuerwehr.

Ich war heute schon wieder beim Chef im Büro. Langsam werde ich da Stammkunde. Ich hatte eine Frage, von der ich heute Nacht geträumt habe. Also das war ein ziemlich blöder Traum, deshalb ja eher ein Albtraum.


Angefangen hat der ganz normal. So mit ein paar Wolken, etwas unscharf und plötzlich war ich mit unserem Maschinist im Baumarkt. Es muss vormittags gewesen sein und unter der Woche, weil außer uns kaum andere Kunden da waren. Und wir brauchten ja auch nur ein paar Edelstahlschrauben für einen kleinen Umbau in unserem Tanklöschfahrzeug. Aber bevor wir den richtigen Gang erreicht hatten, knallte hinter uns etwas, da wo die Plattensäge steht. Dann roch es verbrannt. Und ein Mitarbeiter schrie etwas von Feuer… Der Mitarbeiter an der Information neben uns ging dann einige Schritte zu einem Eindruckmelder und drückte die Taste tief, nachdem er die kleine, dünne Glasscheibe zerstört hatte. Aber durch den Rauch war die Brandmeldeanlage mit der Info an die Leitstelle schneller als der Mitarbeiter. Und während der Maschinist und ich die Lage erkundeten und alle anderen Kunden versuchten geordnet aus der Gefahrenzone zu bringen, vibrierten unsere Melder. Also die Funkmeldeempfänger. Und dann wurde der Traum endlos lang… Denn es passierte gefühlte Ewigkeiten und mindestens eine ganze Tiefschlafphase nichts. Irgendwer meckerte noch herum, wo denn die Feuerwehr bleibt. Dann bin ich aufgewacht. 


Der Chef sah mich etwas nachdenklich an. Ich sagte dann nur zu ihm, dass das ja ein unrealistischer Traum gewesen sei, weil sowas bei uns in Deutschland ja nicht passieren könne und erst recht nicht bei uns, wo wir doch locker über 50 Einsatzkräfte haben. Oder etwa doch??? Der Chef war immer noch nachdenklich.Da war dieser Gedanke; „Stell Dir vor du drückst und alle drücken sich.“ Der Chef holte tief Luft und begann mir folgendes zu erläutern: „Louis, überleg mal, du hast geträumt, es wäre wochentags, vormittags. Da sind fast alle von uns selbst arbeiten. Ein Großteil der Kräfte mitten in der Stadt oder anderorts im Landkreis. Hier im Ort sind neben den Mitarbeiter der Gemeinde nur wenige unserer Kameraden tätig. Vielleicht, wenn es das Schicksal gut mit uns meint, kommen ein paar der Schichtdienstler innerhalb der ersten 3 Minuten zum Einsatz, die erst später los müssen oder nach der Nachtschicht im Job schon ein paar Stunden Schlaf abbekommen haben, bis der Funkmeldeempfänger Sie aus dem Schlaf reißt.


Wir machen das ja alle neben einem Hauptberuf her, da ist nicht wie bei der Berufsfeuerwehr immer mit einer festen Stärke planbar und auch wenn es bei uns noch nie vorgekommen ist, dass niemand zu einem Einsatz ausgerückt ist, so bleibt dies keine Illusion der Unmöglichkeit, irgendwann mal in dieser untragbaren Situation zu stecken.“ Ich war sprachlos. Hatte der Chef doch Recht. Der Maschinist und ich selbst waren ja das beste Beispiel. Wir hatten frei, wären zufällig vor Ort gewesen. Aber wären wir in irgendeinem anderen Geschäft, im Schwimmbad oder sonst wo gewesen, hätten wir auch einige Zeit bis zur Feuerwehr gebraucht. Also kann man ja insgesamt sagen, dass jeder bei der Feuerwehr Gutes tun kann und nur mit vielen ausgebildeten Kräften der Brandschutz bestmöglich gewährleistet werden kann. 

Also komm doch auch du, der du das hier liest einfach mal vorbei und schau dir DEINE FEUERWEHR einmal genauer an! Denn insgesamt ist es eine tolle Aufgabe, die der Chef, der Maschinist, ich und all die anderen da zum Hobby haben!